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  • Thema von meine kleine Welt im Forum Neue bunte Welt

    Dienstag, 21. Juli 2015
    Betreuungsgeld: Falsches Signal aus Karlsruhe



    Mathias von Gersdorff

    Das Bundesverfassungsgericht hat in einer Entscheidung vom 21. Juli 2015 das vor etwa zwei Jahren eingeführte Betreuungsgeld gekippt.

    Diese Leistung erhielten Eltern, die ihre Kinder nicht in eine Kindertagesstätte schicken wollten. Weil dadurch der Staat im Grunde Geld spart, sollten diese Familien eine finanzielle Unterstützung bekommen, wenn sie ihre Kinder selber betreuten.

    Vor allem die CSU hat sich ins Zeug geworfen, um das Betreuungsgeld einzuführen. Das Hauptargument war „Entscheidungsfreiheit“: Die Eltern sollten frei entscheiden, wie sie ihre Kinder erziehen. Der Staat sollte nicht über den Weg finanzieller Anreize die Kinder in die Kitas locken.

    Doch genau das wollten die linken Politiker von SPD bis Linke. Sie verleumdeten das Betreuungsgeld wo sie nur konnten und sprachen von einer „Herdprämie“ und dass man die Kinder von der Erziehung fernhalten würde.

    In der Debatte vor der Einführung verheimlichten die Gegner des Betreuungsgeldes, dass für sie nur der Staat Kinder angemessen erziehen kann.

    Nun jubeln diese Politiker, Manuela Schwesig, eigentlich Bundesfamilienministerin, am meisten.

    Die Debatte wird aber weiter gehen. Das Bundesverfassungsgericht hat nämlich lediglich gesagt, dass nicht der Bundestag über das Betreuungsgeld entscheiden könne, sondern die Bundesländer.

    Bayern hat schon angekündigt, weiterhin das Betreuungsgeld auszuzahlen. Es könnte nun zu einem Wettbewerb zwischen den Bundesländern kommen, wer die Familien am besten „behandelt“. So könnte selbst in SPD-regierten Bundesländern ein Druck auf die Landesregierungen entstehen, das Betreuungsgeld einzuführen, denn das Gegenteil könnte als asozial empfunden werden.
    Eingestellt von Mathias von Gersdorff um 16:23

  • Thema von meine kleine Welt im Forum Neue bunte Welt

    Theologe: Viele Bischöfe wollen in Ära Franziskus' durchtauchen

    Wiener Fundamentaltheologe Appel sieht "bedeutsame Akzentverschiebungen" zu Vorgänger-Pontifikaten und Bischöfe, die lieber "überwintern" statt sich einzulassen

    Wien, 24.07.2015 (KAP) Viele Bischöfe aus aller Welt scheinen derzeit den Wunsch zu hegen, "in bequemen Gepflogenheiten und Machtpositionen zu überwintern, und sich nur sehr zögerlich, wenn überhaupt, auf den wunderbaren Aufbruch, den Papst Franziskus eingeleitet hat, einlassen": Diesen Eindruck äußerte der Wiener Fundamentaltheologe Kurt Appel in einer Sommerserie der Wiener Kirchenzeitung "Der Sonntag", in der Theologen über das gegenwärtige Pontifikat und ihre Erwartungen an die Bischofssynode im Oktober schreiben.

    Franziskus stelle als "Papst der Barmherzigkeit" die "umfassende Verrechtlichung" der Kirche in Frage, so Appel. Das Kirchenrecht habe bei aller Wichtigkeit für die katholische Kirche gegenüber dem Evangelium eine vor allem dienende Funktion. Die Radikalität der Frohbotschaft Jesu nicht zu verkürzen und der modernen Welt zu bezeugen sei das Ziel von Papst Franziskus wie schon jenes seiner Vorgänger Johannes Paul II. und Benedikt XVI. Allerdings seien im gegenwärtigen Pontifikat "mehrere bedeutsame Akzentverschiebungen" zu beobachten, wies der Wiener Theologe hin.

    Neben dem Verhältnis von Recht und Evangelium betreffe dies den "selbstkritischeren" Blick von Franziskus auf das Innere der Kirche, der Papst trete dem oft klerikalen Machtmissbrauch entgegen. Johannes Paul II. habe - nicht zuletzt durch eine "zunehmend pessimistische Sicht der westlichen Moderne" - auf eine "geschlossene Kirche" gesetzt, die unter der Führung eines glaubenstreuen Klerus und begeisterungsfähiger Bewegungen christliche "nichtverhandelbare" Werte ohne Kompromisse verkünden sollte. Nach den Worten Appels habe Benedikt XVI. diese Linie fortgeführt und als "Papst der Wahrheit" sein Augenmerk ganz auf eine geistige Fundierung der vom Wojtyla-Papst forcierte Neuevangelisierung gelegt.

    Barmherzigkeit im Zentrum des Evangeliums

    Papst Franziskus trage in seinem Bemühen um Barmherzigkeit stärker der Fragilität des modernen Menschen Rechnung, "der viel tiefgehender als vorangegangene Generationen auf sich allein gestellt ist und nicht mehr auf traditionelle Zusammenhänge zurückgreifen kann". Dabei gelinge es ihm zu vermitteln, dass die Sensibilität für das Verwundete und Fragile und das Mitleid im Zentrum des Evangeliums stehen.

    Für die bevorstehende Synode über Ehe und Familie wird - so Appel - die entscheidende Frage sein: "Wird es gelingen, deutlich zu machen, dass sich die Sprache und die Praxis der Kirche am Wunsch zu heilen und zu verstehen bemessen müssen?" Mit dem Widerstand "beharrender" Bischöfe werde jedenfalls zu rechnen sein.



    Dieser Text stammt von der Webseite http://kathpress.at/site/nachrichten/database/71443.html des Internetauftritts der Katholischen Presseagentur Österreich.

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