Prominenter Besuch am Karlsschrein

#1 von Traudel , 28.07.2015 10:53

Prominenter Besuch am Karlsschrein

Martin Schulz, Präsident des Europaparlamentes, besichtigte gestern den Karlsschrein im Aachener Dom
Erstellt von Gero P. Weishaupt am 28. Juli 2015 um 10:33 Uhr


Aachener Dom
Aachen (Kathnews/Bistum Aachen) Gestern, dem letzten Tag der 800-Jahrfeier des Aachener Karlsschreines, besuchte Martin Schulz, der Präsident des Europaparlamentes den Aachener Dom. Dompropst Manfred von Holtum hatte Martin Schulz bei seinem letzten Besuch in der Kathedrale im Rahmen der diesjährigen Karlspreisverleihung im Krönungssaal des Aachener Rathauses eingeladen, das Jubiläum ’800 Jahre Karlsschrein’ mitzufeiern. Gemeinsam mit Marcel Philipp (CDU), Oberbürgermeister der Kaiserstadt Aachen, und dem Vorsitzenden des Karlspreiskuratoriums und Alt-Oberbürgermeister der Stadt, Dr. Jürgen Linden (SPD), besuchte der Präsident des Europaparlamentes den Karlsschrein im Aachener Dom.

Aachener dürfen stolz sein

Der Dompropst zeigte den prominenten Besuchern den Schrein an seinem einzigartigen Platz im Oktogon. Für Martin Schulz sei der Schrein künstlerisch ein außergewöhnliches Meisterwerk, nicht nur von außergewöhnlicher Schönheit, sondern von einem historischen Rang, auf den die Aachener und er sehr stolz sein könnten. Die Dachreliefs habe er, obwohl er jetzt 60 Jahre hier in der Region lebe, in dieser Form zum ersten Mal sehen können.

Gemeinsame Wurzel

Die Idee, die hinter dem Karlsmythos stecke, sei eine sehr moderne, so Karlspreisträger Martin Schulz. Es sei eine Idee von Europa und einer europäischen Einheit, die auf einer gemeinsamen Kultur begründet sei. „Auch wenn wir viele unterschiedliche Sprachen sprechen, unterschiedliche Regionen haben, so haben wir eine gemeinsame Wurzel“, betont Martin Schulz. Er finde es deshalb in einer Zeit, in der diese Idee der europäischen Einheit in Frage gestellt werde, sehr aktuell, sich an die Fertigstellung des Karlsschreins im Jahre 1215 zu erinnern. Die Menschen hätten vor 800 Jahren, sicher aus einer ganz anderen politischen Sicht, eine Universalität in den Werten Europas gesehen.

Aachen – Europastadt

Für Oberbürgermeister Marcel Philipp sei es eine faszinierende Vorstellung, dass Menschen vor über 800 Jahren ein solches Kunstwerk geschaffen hätten. Der Karlsschrein sei „ein sehr filigranes Werk aus einer Zeit, in der es wohl auch andere Probleme gab als Kunstwerke aus Gold zu zimmern“, so Philipp. Es sei beeindruckend, welche Bedeutung Karl dem Großen noch 400 Jahre nach seinem Tod beigemessen wurde, wie man ihn verehrt habe, welche Rolle er für viele Menschen gespielt habe.

Für Jürgen Linden sei der Karlsschrein ein Teilabbild des Aachener Doms. Der Schrein gehöre ganz wesentlich dazu, weil eben auch angeblich die Gebeine Karls des Großen hier beerdigt seien. Karl fungiere nicht nur als Ortsheiliger, sondern ebenfalls als Symbol der Aachener Region. Er habe dazu beigetragen, dass Aachen sich heute wieder stolz Europastadt nennen dürfe.

Foto: Nordseite des Aachener Domes. Bildquelle: Lokilech

 
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